Samstag, 17. Juli 2010

Yongnuo YN-560 Test

Vorwort

Mein erster Yongnuo Blitz war der YN-468. Ein kleines, nettes und eTTL fähiges Blitzgerät. Die Qualität ist gut bis sehr gut, hat aber auch noch Verbesserungspotential. Beispielsweise die Leistung und eine Synchronbuchse.

In beiden Punkten wurde der YN-560 verbessert. Er ist der Nachfolger des 460II und ist dementsprechend rein manuell. Eine eTTL Steuerung existiert nicht, dafür gibt es 2 optische Slave-Modi.


Verarbeitung

Als erstes fällt die Größe auf. Der 560 ist wesentlich größer als der recht zierliche 468 und etwa so groß wie ein Canon 580 EX II. Damit soll er besser in Softboxen passen, deren Größe sich an den Konkurrenzprodukten wie dem 580 EX II von Canon orientiert. 

Die Qualität des Plastiks und die Verarbeitung ist gut, um nicht zu sagen sehr gut. Nichts wackelt, hat Spiel   oder macht einen billigen Eindruck. Man hat auf keinen Fall den Eindruck ein so günstiges Produkt in den Händen zu halten. Der Fuß ist aus Plastik und verfügt über einen Schraubverschluß. Zumindest bei meinem Exemplar gibt es einen leichten Widerstand nach der Hälfte der Umdrehungen. Wichtig ist hier weiter zu drehen bis der Blitzschuh ausreichend festgeklemmt ist.

Ausstattung und Lieferumfang


Lieferumfang


Der YN-560 wird in einer goldenen Box mit einer Bedienungsanleitung in Englisch und Chinesisch, einem Aufbewahrungsbeutel und einem Standfuß geliefert. Der optionale Diffusor muss extra erworben werden, ist aber bei einigen Händlern im Lieferumfang enthalten.

Der Reflektor ist um 240 Grad seitlich schwenkbar und bis in die Senkrechte nach oben neigbar. Zum Ändern der Position muss kein Schalter betätigt werden. Der Reflektor ist mit einem Zoom von 24 - 105 (Crop) ausgestattet welches mit 2 speziellen Tasten eingestellt wird. Eine LED-Kino zeigt die aktuelle Stellung an. Leider ist der Motor etwas laut geraten. Für Aufnahmen im Weitwinkelbereich wie beispielsweise 18mm muss die integrierte Streuscheibe benutzt werden. Falls sie nicht benötigt wird, verschwindet diese praktischerweise oberhalb des Reflektors. Dort ist auch die Bouncecard zu finden. Sie dient zum Aufhellen der Augen bei Portraitaufnahmen.

Blitzmodi

Hinter der roten, transparenten Abdeckung befindet sich der Sensor für die beiden Slave-Modi. Mit der Mode-Taste kann zwischen Manuell, Slave 1 und Slave 2 gewechselt werden. Bei Slave 1 blitzt der 560 mit dem ersten Blitz und in Slave 2 auf den zweiten Blitz. Das ist wichtig da bei TTL-Blitzgeräten vor dem eigentlichen Hauptblitz ein Messblitz erfolgt. In diesen beiden Modi kann der 560 auch ohne zusätzlichen Funkauslöser/Kabel verwendet werden, er kann durch das interne Blitz oder bereits vorhandene Blitz mit ausgelöst werden. Einen TTL-Modus bieter der YN-560 nicht, da er für den Strobisten und manuelles Blitzen ausgelegt ist.
Die Anschlüsse

Externes Powerpack und Synchronanschluß

Nun zu den Neuheiten. Erstmals ist ein Yongnuo Blitz mit einer Buchse für ein externes Batteriepack und einem Synchronanschluß ausgestattet. Als Batteriepacks können Canon-kompatible Modelle verwendet werden, wie sie von Yongnuo erhältlich sind. Der Syncronanschluß ist eine tolle Sache, denn nicht alle Funkauslöser verfügen über einen Hotshoe. Adapterkabel werden nicht mitgeliefert. 

Signalton

Ein weiteres Feature ist der Signalton. Dieser signalisiert, ob Blitzbereitschaft besteht. Das ist insbesondere bei großen Sets mit vielen Blitzen praktisch. Glücklicherweise lässt er sich auch abschalten.
Das Batteriefach

Batteriefach

Eine weitere Verbesserung hat das  Batteriefach durch den nun vorhandenen Dorn erhalten. Damit lassen sich 4 Akkus in der Größe AA einfach einsetzen und verrutschen nicht mehr. Die Einsteckrichtung ist deutlich markiert.

Display und Bedienung


Die Anzeige erfolgt durch orange leuchtende Dioden. Diese strahlen sehr hell und permanent. Ein LCD hätte mir hier besser gefallen, aber zu dem Preis muss man sicher irgendwo Abstriche machen. Dafür ist es draußen noch bei Sonnenschein aus der Entfernung gut ablesbar.

Am Augenfälligsten ist die breite Anzeige des Zoomwinkels in mm. Auf dieser Skala wird auch die Leistung angezeigt, wobei hier nur ein Keil die Stärke anzeigt. Eine eigene Skala mit 1/1, 1/2, 1/4, ... 1/128 gibt es leider nicht. Ganz rechts ist 1/1 und den Rest muss man sich merken. Darüberhinaus gibt es noch ein Feinjustierung der Stärke. Diese erfolgt nicht in 1/2 oder 1/3-Blendenstufen sondern feiner von -3 bis +4. Das finde ich eher unpraktisch.

Für die Zoom gibt es extra Tasten. Die Einstellung der Blitzleistung erfolgt mit der linken und rechten Kreuztaste, das Feintuning mit der oberen bzw. unteren Kreuztaste. Die Bestätigung mit der mittleren.

Der Rest ist selbsterklärend und einzig die Pilottaste, also die Taste für den Testblitz ist sehr schwergängig. Testblitze löse ich jedoch eher durch den Funkauslöser aus, so dass es für mich keine große Rolle spielt.
Der optionale Diffusor

Standby

Der YN-560 schaltet sich automatisch nach 30 Minuten im M-Modus bzw. 60 Minuten in den Slave-Modi aus. Darüber hinaus kann noch eine kürzere Standby-Zeit von 3 Minuten eingestellt werden. Nach 15 Minuten im Standby schaltet er sich ebenso aus. Das Ein- bzw. Ausschalten des Standby-Modus erfolgt mit der Taste für den Signalton. Aus dem Standby kann der Blitz mit der Power oder der Pilot-Taste erweckt werden.

Leistung


Die Leitzahl der Blitze unterschiedlicher Hersteller zu vergleichen ist nicht so einfach. Beispielsweise bezieht sich Canon auf eine Zoomposition von 105mm, was natürlich zu einer größeren Reichweite und damit Leitzahl führt. Yongnuo liefert in der Bedienungsanleitung eine Tabelle mit. Diese weist bei 35mm eine Leitzahl von 39 und bei 105mm 58 aus. Damit wäre es so stark wie das Canon 580 EX II. Allerdings übertreibt Yongnuo etwas. Lt. Tests von Speedlights.net beträgt die wirkliche Leitzahl bei 35mm 31, bei 105mm 38, was einem Canon 430 EX II entspricht. Damit muss es sich auch nach dem YN-460 II einordnen. Leider kann ich es mangels Blitzbelichtungsmesser nicht selber nachprüfen, aber dieser Wert scheint mir doch etwas niedrig. Ich hatte mal die Gelegenheit den YN-468 gegen den 430 von Canon zu testen und da war der YN-468 nur leicht schwächer. Der YN-560 ist jedoch wesentlich stärker als der YN-468.

Die Recycle Time, also wie schnell aufeinander man blitzen kann ist jedoch über jeden Zweifel erhaben und mindestens so schnell wie bei den Nikon und Canon Topmodellen. Speedlights.net gibt sehr schnelle 1,5 Sekunden mit Eneloops an.

Ansonsten erfüllt der YN-560 seine Aufgaben erwartungsgemäß, vielleicht werde ich noch eine Video veröffentlichen.

Fazit

Der Yongnuo YN-560 ist perfekt für den Strobisten und manuellem Blitzen abgestimmt und bietet eine hervorragende Leistung und Ausstattung zu einem hervorragenden Preis. Einzig die Einstellung der Blitzleistung finde ich verbesserungswürdig.

13 Kommentare:

  1. Hier noch ein Speedrace: http://v.youku.com/v_show/id_XMTgzNTk1NTc2.html

    AntwortenLöschen
  2. Hm, interessant, aber was genau wurde getestet? Scheint ja um die Recyclezeiten zu gehen, und der YN-560 ist wohl durch die Bank der flinkste. Aber die Tabelle am Ende des Videos hat mehr als einen Zeitwert pro Blitz. Was also genau wurde getestet?

    AntwortenLöschen
  3. Moin moin!
    Wo kann man den Blitz denn kaufen? Ich finde irgendwie nur China/Direktimport als Quelle... darauf habe ich allerdings nicht allzu viel Lust. ;-)

    AntwortenLöschen
  4. Tja, wirst Du leider in den sauren Apfel beissen muessen. Mir ist keine Alternative bekannt. Auf eBay.com nach Verkaeufer hkyongnuophotoequipment und in seinem Sortiment den YN-560 suchen. Das ist der Herstellers selbst. Sehr zuverlaessig. Habe dort im letzten Jahr einen Satz drahtlose Ausloeser (RF-602) und einen YN-460 erstanden. Lieferzeit nach Florida: weniger als zwei Wochen.

    AntwortenLöschen
  5. Also ich war ja mal in China und habe dort meinen Shop des Vertrauens gefunden. Es ist thephotogadget. Es ist ein kleinerer Shop und sie bauen sich erst einen Webshop auf. Aber sie bieten auch über eBay an. Kontakt über info@thephotogadget.com, in eBay unter thephotogadet. Das letzte Mal habe ich per DHL Express bestellt und die Ware (der 560) war innerhalb von 3 Werktagen hier. Bisher bin ich mit dem Laden voll zufrieden und habe schon viel dort gekauft.

    AntwortenLöschen
  6. Also beim Video wiederholen sie nur den Test um einen Durchschnitt zu ermitteln. Der 560 ist natürlich der schnellste. Allerdings is der Canon 580 auch auch voller Stärke.

    AntwortenLöschen
  7. Ah, gut zu wissen. Vielen Dank.

    AntwortenLöschen
  8. Vielleicht schaffe ich es am Wochenende einen Vergleich zwischen Canons 270, 380, 468 zu machen. Die Veröffentlichung dauert dann aber leider noch etwas.

    AntwortenLöschen
  9. Weil es Nachfragen gab, ich habe den 560 bei diesem Händler gekauft:
    http://cgi.ebay.de/Yongnuo-YN-560-flash-incl-diffuser-cap-/140433432156?cmd=ViewItem&pt=Digital_Camera_Flashes&hash=item20b27c1e5c#ht_674wt_1139

    Ich war sehr zufrieden mit dem Kauf und kann den Händler nur empfehlen.

    AntwortenLöschen
  10. Hallo Steffen!

    Noch die Rechtschreibfehler und das Denglisch beseitigen, dann ist's ein schöner Bericht.

    Gruß, Anno Nühm

    AntwortenLöschen
  11. Hallo,
    kann man das automatische Abschalten nach 30min irgendwie deaktivieren? Gibt es da irgendeine Flashsoftware um das zu ändern?

    AntwortenLöschen
  12. Speedlights.net gibt aktuell 34 als GN an, nicht 31.
    http://speedlights.net/speedlights-power-index/

    AntwortenLöschen